MARLIES LIEKFELD-RAPETTI

Arbeitsbereiche: Papier, Textil, Installationen

Kurzvita

1939 geboren in Königsberg / Ostpreußen

1944 bis 1952 wohnhaft in der DDR (Rostock und Greifswald)

1952 Übersiedelung in die BRD (Bochum, Mülheim a.d. Ruhr)

1972 Kunststudium und Studium der Pädagogik (Gesamthochschule Duisburg)

1977 Staatsprüfung für das Lehramt und Lehrtätigkeit, museumspädagogische Arbeit, private Malschule bis 1980

bis 2009 Aufenthalte in Stuttgart, in Italien (Imperia), in Österreich (Kärnten), u.a. Galerie- und Verlagstätigkeit

2009 bis 2015 Aufenthalt und Atelier in Berlin

2016 Übersiedlung nach Klagenfurt

Arbeitsaufenthalte

2004 sechs Monate Cité Internationale des Arts, Paris im Atelier der Stadt Klagenfurt

2007 und 2009 jeweils sechs Monate Arbeitsaufenthalt im Atelier der Stadt Klagenfurt in Šmartno / SLO

Mitgliedschaften

Kunstverein Kärnten, Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstlerinnen und Künstler e.V., Berufsverband bildender Künstler, Klagenfurt

Einzelausstellungen (Auswahl, seit 2017)

2023 Galerie M, Klagenfurt:“Farbenwende“, Schwarz-Malerei

2022 Kunstraum Walker, Klagenfurt „Verstrickungen“

2021 Galerie Miklautz, Gmünd: „fragil“

2020 Berufsverband Bildender Künstler, Klagenfurt: „leer“ und „verstrickte Zeit“

2019 Alpen-Adria-Galerie der Stadt Klagenfurt „angerichtet-aufgetischt“mit der Performance „eat-art“

2018 Künstlerhaus Klagenfurt, Kleine Galerie „rundes“

2017 Galerie im Amthof, Feldkirchen „sprachsehen“, Installationen

sowie u.a. im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr (1979), Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg (1995), Robert Musil Literaturmuseum, Klagenfurt (2012)

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

Museum Folkwang Essen, Große Kunstausstellung NRW, MesseBasel, Gemäldegalerie Kaliningrad, Livingart Nizza, Künstlergilde im Museum Ostdeutsche Galerie, Galerie der Stadt Esslingen, VII. Biennale Intergraf Alpe-Adria, Udine Kunstverein Kärnten, Neuer Kunstverein Aschaffenburg

Statement „verstrickte Zeit“

Die Ausstellung umfasst zwei Werkzyklen, die das Phänomen der Zeit in Erfahrung bringen.

Grafisch gestaltete Bahnen weisen unterschiedliche Maschenstrukturen auf: Im Netz der Maschen lassen sich körper-kleidhafte Bildmotive erkennen. Die Maschen deuten den Faktor Zeit an, indem beim Zeichnen Schlinge für Schlinge Zeit „verschlungen“ wird.

Im zweiten Werkzyklus werden verschiedene Materialien wie Garne, Schnüre, Drähte und gerissene Stoffbänder zu Objekten verstrickt. Masche für Masche werden Zeit und Luft eingefangen.
Was die Bildbahnen an unterschiedlichen Maschenstrukturen offenbaren, verdichtet sich zu „verstrickter Zeit“, die sich zu poetischen, durchlässigen Maschenobjekten formiert. Körperhaft und manchmal an Bekleidung erinnernd, „vermisst“ die Maßeinheit Masche den Fluss der Zeit und stundet einen kreativen Prozess im verstrickten Spiel mit Material und Raum, Aussparung und Luft. „Luftfänger“ und „versehrte Seelen“ muten in ihrer Haptik sinnlich an. Schwemmhölzer aus dem Mittelmeer verstärken ihre sinnliche, schicksalhafte Aura.

Marlies Liekfeld-Rapetti